Heinz Hürten

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Heinz Hürten (* 24. Februar 1928 in Düsseldorf; † 6. Januar 2018 in Münster[1][2]) war ein deutscher Historiker.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Hürten studierte an der Universität Münster Geschichte und katholische Religionslehre und wurde 1955 promoviert. Anschließend war er an der Schule der Bundeswehr für Innere Führung in Koblenz, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und im Bistum Münster in der Erwachsenenbildung sowie als stellvertretender Direktor der Sozialakademie tätig.[1] 1970 habilitierte er sich und lehrte von 1972 bis 1977 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.[2]

Heinz Hürten war Prüfer in Neuerer und Neuester Geschichte und ab 1977 ordentlicher Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Nach der Umwidmung der Gesamthochschule zur Universität 1980 war er der erste Dekan der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät und von 1982 bis zu seiner Emeritierung 1993 Vizepräsident der KU Eichstätt.[3] Nach dem Rücktritt des damaligen KU-Präsidenten Rudolf Mosis hatte er zwischen 1983 und 1984 die interimistische Leitung der Universität inne – bis zur Wahl von Präsident Nikolaus Lobkowicz. Er war Mitglied der Görres-Gesellschaft.[4]

Heinz Hürten lebte mit seiner Frau Maria im Ingolstädter Stadtteil Gerolfing und seit Juni 2017 in Münster.[1] Er wurde auf dem Zentralfriedhof Münster beigesetzt.[5]

Hürten galt als einer der renommiertesten und international bekanntesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Katholizismus-Forschung.[6] Dazu verfasste er zahlreiche Arbeiten und Schriften. Ihm wurde 1988 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[2] und 1993 der Päpstliche Silvesterorden (Komtur mit Stern) verliehen.[1]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reichswehr und Ausnahmezustand. Ein Beitrag zur Verfassungsproblematik der Weimarer Republik in ihrem 1. Jahrfünft. Westdeutscher Verlag, Opladen 1977, ISBN 3-531-07222-6.
  • Restauration und Revolution im 19. Jahrhundert. Klett-Cotta, Stuttgart 1981, ISBN 3-12-915680-1.
  • Die Epoche der Nationalstaaten und der Erste Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 1981, ISBN 3-12-915690-9.
  • Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 1982, ISBN 3-12-915700-X.
  • Die Kirchen in der Novemberrevolution. Eine Untersuchung zur Geschichte der Deutschen Revolution 1918/19. Pustet, Regensburg 1984, ISBN 3-7917-0932-1.
  • Kurze Geschichte des deutschen Katholizismus 1800–1960. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1986, ISBN 3-7867-1262-X.
  • Der Kapp-Putsch als Wende. Über Rahmenbedingungen der Weimarer Republik seit dem Frühjahr 1920. Westdeutscher Verlag, Opladen 1989, ISBN 3-531-07298-6.
  • Deutsche Katholiken 1918–1945. Schöningh, Paderborn 1992, ISBN 3-506-73966-2.
  • Europa vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch des Sowjetimperiums. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, ISBN 3-608-91846-9.
  • Kirche auf dem Weg in eine veränderte Welt. Ein Versuch über die Auseinandersetzung der Katholiken mit der Gesellschaft des 19. und 20. Jahrhunderts. Lit, Münster 2003, ISBN 978-3-8258-6688-4.
  • Verkirchlichung und Entweltlichung. Zur Situation der Katholiken in Kirche, Gesellschaft und Universität. Herausgegeben von Ludwig Brandl. Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2525-8.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Trauer um früheren KU-Vizepräsidenten. In: Donaukurier. 8. Januar 2018, abgerufen am 8. Januar 2018.
  2. a b c Trauer um ehemaligen KU-Vizepräsidenten Prof. Dr. Heinz Hürten. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, 8. Januar 2018, abgerufen am 6. November 2020 (Pressemitteilung).
  3. Der Spiegel 18/1985. Abgerufen am 29. Mai 2013.
  4. Jahres- und Tagungsbericht der Görres-Gesellschaft 2017, S. 81.
  5. Traueranzeige.
  6. donaukurier.de: Immer noch Forschungsarbeit – auch im Ruhestand. Abgerufen am 29. Mai 2013.