Ambilight

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Beispiel für „Ambilight“ in Aktion; Bild-Inhalte werden ihrer Farbe nach über die Fläche des Fernsehbildschirms hinaus verlängert
Video eines mittlerweile vollständig eingestellten, ähnlichen Systems des Herstellers DreamScreen zum Nachrüsten. Dabei wurde ein LED-Leuchtstreifen an den vier Kanten auf der Rückseite des TV-Geräts aufgeklebt, optional gab es kleine Lampen (unten) zur Beleuchtung eines größeren Wandbereichs.

Ambilight (von engl. ambient „Umgebung“ und light „Licht“) ist eine von Philips entwickelte Technologie für Fernseher, welche das Gerätesichtfeld in der Wahrnehmung des Zuschauers vergrößern und damit die Augen schonen soll. Die Ambilight-Technik verspricht neben dem visuellen Effekt, einen Großteil der Augenbeschwerden zu mindern, die im Zusammenhang mit einem Fernseher als einziger Lichtquelle in einem Raum auftreten können.[1]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ersten Ambilight-Modellreihe des Jahres 2004 waren lediglich verschiedenfarbige Beleuchtungsröhren in der Rückseite der Fernsehgeräte eingelassen und der Benutzer musste per Fernbedienung die gewünschte Farbe wählen, mit der der Hintergrund beleuchtet werden sollte. Bei der Ambilight 2-Technologie sind seitlich des Fernsehers Leuchtmittel angebracht, die sich selbständig und in Echtzeit – abhängig von der dominierenden Farbe des aktuellen Fernsehbildes – farblich anpassen und die gesamte Umgebung entsprechend beleuchten. Die zweite Ambilight-Generation bietet außerdem eine Zweikanal-Funktion, die sich automatisch auf die Farben auf der linken und rechten Bildschirmseite einstellen kann. So sorgt beispielsweise bei Fußballübertragungen das Grün des Rasens dafür, dass die Umgebung des Fernsehers grün beleuchtet wird.

Surround/Aurea[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ergänzung des normalen Ambilights um zusätzliche Leuchtstränge bietet Philips das System Ambilight Surround bzw. Ambilight Aurea an. Dabei hängt der Fernseher vor einer fest installierten weißen Leinwand, auf die das Licht projiziert wird. Surround bietet zwei Varianten, die sich durch die Anzahl von Leuchtmitteln am Gerät unterscheiden. Neben Surround, mit einem weiteren Leuchtmittel am oberen Bildschirmrand, verfügt Ambilight Full Surround über ein weiteres Leuchtmittel auch am unteren Rand. Bei Letzterem können demnach alle vier Seiten des Fernsehers in unterschiedlichen Farben erscheinen.

Spectra[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um Farbübergänge statt einfacher Einfärbung einer Seite darstellen zu können, kam 2008 ein weiteres Produkt hinzu. Philips brachte Ambilight Spectra auf den Markt. Bei Ambilight Spectra 2 besitzt der LCD-TV insgesamt 4 Leuchtdiodenstränge, davon jeweils 2 an jeder Seite. Sind auf der einen Seite etwa Werbebande und Fußballrasen dargestellt, wird anstatt wie üblich ein Farbmittel zu wählen, die obere Hälfte in der Farbe der Werbebande und die untere Hälfte in der Farbe des Rasens beleuchtet.

Ambilight Spectra 3 verfügt zudem noch über einen Leuchtdiodenstrang an der Oberseite des Geräts.[2]

Nachbauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es existiert ein Projekt namens Atmolight, das sich dem Nachbau dieser Technik auf Basis quelloffener Komponenten und Software verschrieben hat, so dass beliebige TV-Geräte mit der Technik ausgestattet werden können.

Das Open-Source-Lichtprogramm PC DIMMER und die Freeware DMXControl 2 bieten die Möglichkeit, jeden Computermonitor oder Beamer in Verbindung mit LED-Scheinwerfern mit Ambilight nachzurüsten.

Rund um den Raspberry Pi existieren dutzende Projekte zum Nachrüsten von Ambilight an praktisch jedes TV-System.

Ambilight-Sensor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff Ambilight wird ebenfalls für Ambilight-Sensoren verwendet. Dabei handelt es sich um Lichtsensoren an Bildschirmen, die die Umgebungshelligkeit erfassen. Wie bei der Ambilight-Beleuchtung wird auch hier eine Reduzierung des Helligkeitsunterschiedes zwischen dem Bildschirm und seiner Umgebung angestrebt. Die angepasste Größe ist hierbei allerdings nicht die Umgebungshelligkeit, sondern die Bildschirmhelligkeit. Das Bild erscheint dabei umso heller, je stärker die Beleuchtung ist. Bei geringer Beleuchtung erfolgt eine entsprechende Abdunklung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ambilight – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Prof. Begemann – Versuchsbeschreibung psychologischer Studien zu Ambilight (PDF)
  2. presse.philips.de (PDF)@1@2Vorlage:Toter Link/presse.philips.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.